Wie ne Kuh wenns blitzt guckt Sänger Jukka Pelkonen von Omnium Gatherum während seiner Darbietung. Dabei passen die Finnen sehr gut zu ihren späteren Nachfolgern des Abends. Melodischer geht's für Melodic Death Metal kaum.

Soundprobleme gibt es zu Beginn des Dark Tranquillity -Konzerts leider, bis nach "Atoma" ein Techniker beherzt den Regler betätigt und Saft aufs Schlagzeug gibt. Ab dann geht es ordentlich weiter. Es gibt eine gescheite Auswahl von den Alben zu hören; auch ein Song von "Projector" ist mit dabei ("Therein"). Die Sachen der Göteborger begeistern dank Mikael Stannes Engagement die harten Fans mitten in der Halle, aber sie können die Leute drumherum, die auf die Hauptband warten, nicht so mitreißen. Dafür ist ihre Musik vielleicht zu unstet und arm an Überhits, zumindest bei den vorgespielten Liedern.

Eine brutale Bühnenschau gibt es vom Schicksalsberg Amon Amarth. Wikinger-gemäß schwaten sich Krieger mit Schwert und Schild vor einer Meereskulisse mit Muscheln, Gewitter und See-Ungeheuer. Das ist besonders für die feminine Besucherschaft aufregend, glaub ich. Zum Glück erlegen die Bogenschützen niemand, so können sich alle mal wieder gediegen die Rübe abschrauben. "Pursuit of vikings" gleich zu Beginn, "Death in fire", "Runes to my memory", "Destroyer of the universe", "Raise your horns" und "Guardians of Asgaard " rütteln den Staub selbst dem faulsten Metaller aus dem Bart. 1998 hätte ich drüber gelacht, wenn jemand gesagt hätte, dass die Kerls eine große Halle voll machen und so viele begeistern können, aber mittlerweile ist genau das eingetreten, auch weil die Schweden wie bekloppt herumtouren. Kann uns nur recht sein. Ich sagte es einst und ich sags nochmal, Sänger Johan Hegg ist ein Urviech und brachiale Rampensau. Er kann ganz passabel deutsch quatschen und "HALLO SAARLAND!" klingt aus seinem Schlund monströs!