Attack on Titan
Wings of Freedom
Entwickler: Omega Force (Ashikaga, Japan)
Vertrieb: Koei Tecmo (Yokohama, Japan)
Genre: Action mit kleinem Rollenspiel-Anteil
Veröffentlichung: August 2016
System: PC, Playstation 3,4 und Vita, X-Box One
   
Spielmodi: Einzelspieler und Multi  
Sprache: Japanisch - Text: Deutsch  
Den Riesen wird jetzt der Garaus gemacht
Das taktische Actionspiel basiert auf der Fantasy-Manga- und Animeserie "Shingeki no Kyojin" aus Japan. Es schildert genau die Handlung der ersten Staffel, in der die Menschen einen schier aussichtslosen Kampf gegen Titanen um ihr Überleben führen. Die riesenhaften Wesen jagen und verspeisen die Bewohner der größten Siedlung, die mit drei hohen Mauern geschützt wird.
Die drei Helden
Der Story-Modus behandelt die Geschichte der drei Kinder Mikasa, Eren (Bild oben) und Armin. Ihr Stadtteil Shiganshina wird bei einer Attacke teilweise zerstört und von Titanen überlaufen. Daraufhin beschließt Eren alle dieser seelenlosen Monster auszurotten und dem Militär beizutreten. Mikasa und Armin schließen sich ihm an. Fortan spielt man die Ausbildung der dann jugendlichen Kämpfer nach, bis zum Beitritt in die Aufklärungseinheit. Außerdem gibt es den Erkundungs- und Expeditionsmodus, in dem von einem Lager aus Missionen gestartet werden können (auch Multiplayer). Eine Galerie bietet obendrein Infos, Bilder und Sounds.
Lieber Arm ab als Arm dran - beim Titan
Mit Seilwinde, Gaskartuschen und zwei Klingen stellen sich die waghalsigen Abfangjäger den teils haushohen Gegnern. Rasend schnell können so nicht nur Distanzen durch die Stadt über Dächer und durch Häuserschluchten überbrückt , sondern auch die Greifhaken in die Titanen selbst geschossen werden. Die spektakulären Flüge erlauben Ausweichmaneuver um die hungrigen Monster und, durch betätigen der Seilwinde, gut getimete Attacken auf Gliedmaßen und vor allem den Nacken. Nur ein solch fataler Treffer vernichtet sie. Manchmal lassen sich die Gegner in Fallen locken oder mit Kanonen beschießen. Gasbehälter und Klingen verschleißen und müssen, genau wie Heiltränke und praktische Blend- und Knallbomben, bei Versorgungs-Rekruten aufgefüllt werden.
Kleine Rollenspiel-Elemente
Im Verlauf der Handlung wechselt ständig die zu steuernde Hauptfigur. So hebt neben den drei Freunden beispielsweise auch der Elite-Aufklärer Levi ab. Jeder Kämpfer hat unterschiedliche Attribut-Werte und Spezialfähigkeiten. Während Mikasa so mehrere Attacken hintereinander ansetzen kann, vermag Armin es, seine Kameraden taktisch klug zu kommandieren. Bei Stufenaufstiegen kommen neue Talente dazu. Komplex wie bei einem "echten" Rollenspiel wird es aber nicht.
Japanische Sprecher, aber Texte fehlerlos übersetzt
Die Übersetzung hält sich an die bekannten Begriffe aus der Anime-Serie. Lustig wie viel deutsche Namen in der Fantasiewelt auftauchen: Armin Arlert, Reiner Braun, Connie Springer und Christa Renz zum Beispiel.
Synchronsprecher
(Nur Englisch)
Charakter
Sprecher
Hauptfigur (m)
Matthew Mercer
Eb
Valerie Arem
Tunon
Ray Chase
Verse
Allegra Clark
Lantry
D.C. Douglas
Sirin
Erica Lindbeck
Nerats Stimmen
Xander Mobus
Barik
Patrick Seitz
Bleden Mark
Evan Smith
Graven Ash
Kirk Thornton
Tötet im Schatten
Debra Wilson
Weitere Stimmen
Cindy Robinson

 

Zusatzinhalte
Tales from the tiers
Bastard's Wound

 

"Rollin' Rollin' Rollin', though the titans are swollen"
Zwischen Missionen sollte der gewiefte Titanenjäger stets nach neuer Ausrüstung und Verbesserungen nachschauen. Gewöhnliche Rohmaterialien kann man beim Händler kaufen, doch das meiste Zeug ist rar und wird nur als Belohnung für die Aufträge ausgegeben. Außer den Klingen werden Schwertscheiden und 3D-Maneuver-Anker gehandelt. Aufwertungen der Lieblingsausrüstung können auch mit ausrangierten Teilen vorgenommen werden.
Aufklärungseinheit zu Ross
Über flachem Land fehlen Ziele, auf die Anker geschossen werden können. So reitet man dort am Besten mit dem Pferd los. Flugattacken lassen sich vom Rücken des Tiers starten. Danach folgt es, sodass man direkt wieder aufsteigen kann. Mit der Zeit können bessere Pferde erworben werden, was wenig nachvollziehbar ist.
Kritikpunkte
PC-Spieler wird die Tastatursteuerung nerven. Diese erfordert eine ziemliche Eingewöhnung und eigene Einstellungen. Die Konsolensteuerung für die Gamepads und PS-Vita-Tasten sind besser, aber das Kampfgeschehen wird oft chaotisch, inklusive Clipping-Fehlern. Die Texturen der PS3- und Vita-Version sind arg abgespeckt. Generell schwankt die Qualität der Grafik stark und ist glasklar auf Schnelligkeit getrimmt. Die Musik im Kampf kann auch stressen. Der Ablauf von Missionen bietet wenig Abwechslung oder Überraschungen (ist aber passend in die Handlung eingefügt).
Fazit: Der Angriff auf die Titanen macht Spaß und folgt der Geschichte haargenau, jedoch gibt es abseits des Geschnetzels kaum weitere Aufgaben. Das pure Geschwate eben!

Ich hab noch nie ein Spiel gespielt, das seine Vorlage so exakt nachbildet. Handlung, japanische Original-Sprecher und Aussehen der Kämpfer ist 100% identisch, nur aufgefüllt mit einigen zusätzlichen Kämpfen und befreit von komplexeren Story-Details der Serie. Das grenzt schon an Verrücktheit. Attack on Titan verfügt über eine der aufregendsten und düstersten Inhalte, die es gibt. Dennoch bleibt der Humor nicht ganz außen vor. Besonders die besessene Forschernatur Hanji erzwingt witzige Situationen, die ihre Kollegen gar nicht mögen.

Spielern, die diese Geschichte nicht kennen, sei gesagt, dass die Action mit der rasanten Rumsauserei ein bißchen an Gravity Rush oder Spiderman erinnert. Schon im März 2018 ist Nachfolger Attack on Titan 2 geplant und es gibt einen Realfilm.