Day of the Tentacle

Systeme: PC, MacOS, Playstation Vita, Playstation 4

Entwickler: LucasArts, Double Fine

Genre: Adventure

Veröffentlichung: 1993 und 2016 (Remastered)

Spielmodi: Einzelspieler

Sprachen: Text und Synchro auf Deutsch und Englisch

It´s called a Klassiker: Der Tag des Tentakels

1993 veröffentlichte das Studio LucasArts dieses Spiel als Nachfolger von "Maniac Mansion", einem Hit von 1987, der damals noch für Amiga, C64, Apple II, Atari ST, Nintendo NES und PC erschien. 2016 kann man nun eine "Remastered" Version spielen, aufgemöbelt vom Nachfolge-Team Double Fine um die Entwickler Ron Gilbert und Tim Schafer. Ich habe die Vita-Fassung gedaddelt, nachdem ich vor über 20 Jahren das PC-Original durchgespielt habe.

Um was geht es?

Purpur-Tentakel kommt auf die dumme Idee verseuchtes Wasser aus einem Abflußrohr zu trinken, obwohl ihm Grün-Tentakel davon abrät. Daraufhin wachsen ihm Arme und er bekommt Welteroberungs-Gelüste. Die Wohngemeinschafts-Clique um Bücherwurm Bernard, Medizinstudentin Laverne und Metaller Hoagie versuchen mittels einer Zeitreise-Maschine von Doktor Fred seine Pläne zu durchkreuzen, indem sie in der Zeit zurückreisen wollen. Dabei werden die drei durch ein Mißgeschick getrennt. Hoagie landet im 18. Jahrhundert, Laverne in der Zukunft, in der die Tentakel die Menschen als Haustiere halten, und nur Bernard bleibt in der Gegenwart.

Welche Grafik hätten Sie denn gern?

Per Select-Taste lässt sich zwischen zwei Modi umschalten

Entweder die bekannte Pixelgrafik oder eine liebevoll überarbeitete Darstellung. Die Vita unterstützt auch Anklicken über den Touchscreen, aber das Steuern des Kreuzes mit dem linken Stick funktioniert noch besser. Mit dem Steuerkreuz oder über das Inventar schaltet man rasch zwischen den drei Freunden durch. Übrigens wird "Cross-Play" unterstützt, dass heißt Spielstände können in der Wolke gespeichert werden um später auf einem anderen System, wie etwa der PS4, weiterzuspielen.

Hoagie trifft die Gründungsväter der Vereinigten Staaten

Der Metaller muss im 18. Jahrhundert eine Energiequelle für die Zeitmaschine finden. Wie gut, dass ein Vorfahr von Doktor Fred im Keller von George Washingtons Anwesen ein Labor hat. Der kennt sich mit solchen Dingen aus. Über die "Chron-O-John"-Zeitmaschinen können die Freunde manche Objekte durch die Zeit sozusagen durchs Klo spülen und so untereinander austauschen.

Wie sieht´s mit dem Sound und Sprachausgabe aus?

Damals gab es ein extra "Speech-Pack" auf Disketten oder eine der ersten CD-ROM-Versionen überhaupt mit Musik und Sprachausgabe. Auch in der Neuauflage kann man zwischen englischer und deutscher Sprachausgabe und Untertiteln wählen. Die deutsche Spur ist wie damals leicht verrauscht, aber verdammt lustig! Vor allem Doktor Freds und Lavernes Sprecher(in) sind immer noch genial. Fast vergessen, wie witzig das war! Die interaktive "Scumm"-Midi-Musik im Hintergrund ist natürlich so geblieben und einfach klasse. Zusätzlich kann man Entwickler-Kommentare aktivieren. Gar nicht schlecht.

Laverne nimmt an der "Menschen-Show" teil

In der Zukunft beherrschen die Tentakel dank Purpur die Welt. Laverne wird gefangen, kann sich aber aus ihrem Gefängnis befreien. Die Energiequelle ihrer Zeitmaschine befindet sich unzugänglich im Keller des Anwesens. Um dort hinzukommen muss sie sich verkleiden.

Fazit: Lohnt es sich "Day of the Tentacle" nochmal zu spielen?

Die überarbeitete Grafik und die neuen Steuerungs-Optionen sind sehr gelungen. Unterschätzen sollte man auch nicht den extremen Nostalgie-Faktor. Wer wie ich das Spiel nach 20 Jahren nochmal startet wird quasi umgehauen von der zeitlosen Rätselei und freut sich über alles, was er seitdem nicht vergessen hat. Neulinge bekommen ein leicht altmodisches Adventure mit sehr guten, aber total verrückten Rätseln. Wenn man um die Ecke denkt und sich in die Logik dieser bekloppten Welt hineinversetzt, sollte man allerdings auf alle Lösungen kommen. Stilitisch ist das Spiel ein legendäres Vorbild für Grim Fandango, Psychonauts, Brütal Legend und Broken Age.