1917 |
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Kriegsfilm | Drama - GB / USA 2020 - 119 Minuten
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HandlungEs ist das dritte Jahr des ersten Weltkriegs. Die beiden britischen Soldaten Blake und Schofield ruhen sich fernab der Westfront aus, als ihnen ein bedeutender Befehl erteilt wird. Sie sollen so schnell es geht zum Regiment von Colonel MacKenzie eilen und ihm eine Nachricht überbringen. Der bevorstehende Angriff auf die deutschen Stellungen sei eine Falle. Wenn sie es nicht rechtzeitig schaffen, drohen schreckliche Verluste durch Artilleriebeschuss. Blakes großer Bruder Joseph komandiert zudem dort ein Bataillon. Das Gebiet befindet sich zwar nicht all zu weit östlich, der Marsch ist aber gefährlich. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Eindruck1917 ist inspiriert von den Erzählungen Alfred Mendes', dem Großvater des Regisseurs. Der kämpfte zu jener Zeit an der Westfront. Auffälligstes Merkmal des Films ist der Stil einer scheinbar einzigen, nahezu ununterbrochenen Aufnahme. Nur eine kurze Bewustlosigkeit teilt sie. In Wahrheit dauerte die längste zusammenhängende Szene nur 8einhalb Minuten. Ähnlich wie in Atomic Blonde wurde also geschickt überblendet. Versteckt unter der archaischen Darstellung des Kriegsgeschehens verbergen sich ungeheuer teure Spezialeffekte, die selten erkennbar sind. Dennoch wurde aufgrund der zusammenhängenden Abfolge des Drehs ein riesiges Gebiet in Low Force mit Kulissen bebaut. Dazu zählten unter anderem fast eine Meile Schützengräben. Die Schauspieler mussten sich lange auf den Dreh vorbereiten und ihre Texte einstudieren. KritikpunkteDer einzige Schwachpunkt des Films wird nur sehr aufmerksamen Betrachtern auffallen: Es gibt viele kleine Fehler im Verhalten der Soldaten und die Vegetation ist viel zu üppig für Anfang April in Mitteleuropa. FazitAbgesehen vom beeindrucken "One-Shot"-Dreh kommt 1917 sehr real und spannend rüber. Als Zuschauer verfolgt man wie ein dritter Soldat die beiden Hauptfiguren. Details in Umgebung und daraus folgenden Ereignisse erlebt man mit. Die Geräuschkulisse klingt authentisch und originär. Es gibt besondere Szenen, die zwar an große Momente aus "Wege zum Ruhm (1957)", "Der Soldat James Ryan (1998)" oder "Apocalypse now (1979)" erinnern, dennoch eigenständig bleiben. Für mich steht das Erster-Weltkriegs-Drama nicht hinter den Klassikern zurück. Sam Mendes' Filme (als Regisseur):
Kriegsfilm ab 12Manchen mag die niedrig angesetzte Freigabe für einen Kriegsfilm verwundern. Wurden etwa Gewaltszenen entschärft oder rausgeschnitten? Weder noch. 1917 folgt den Geschehnissen im Film schlicht so, dass der Fokus der Kameraführung nicht auf den Schrecken liegt, sondern auf der Aufmerksamkeit der Protagonisten in diesem Moment. Gewalt wird auf ungewöhnliche Weise beiläufig und am Rande visualisiert. Somit erscheint das Drama mehr wie ein atemloses Überlebens-Abenteuer, in welchem die Zeit der Feind ist. Erhaltene PreiseOscar für Kameraführung, Spezialeffekte, Ton. Golden Globe für bestes Drama und Regisseur Mendes. British Academy Film Award für den besten Film, den herausragenden britischen Film des Jahres, Regisseur Mendes, Kamera, Szenenbild, Ton und Spezialeffekte. |
Bildquelle: Universal
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