Schnapsunmetal

Solo: A Star Wars Story

Weltraum-Abenteuer - USA 2018 - 135 Min. - 3D Kino

Eine zusätzliche Episode im Handlungsbogen von "Krieg der Sterne" beleuchtet die Abenteuer des draufgängerischen Piloten Han Solo, zeitlich angesiedelt nach "Die Rache der Sith" und vor "Rogue One".

Als Prequel eigenständig, ist der Film angereichert mit Bezügen zu den Star Wars Geschichten. Wie immer handelt es sich dabei kaum um Science Fiction, sondern um ein Weltraum-Märchen mit intensiven Action-Szenen, aber auch ruhigeren Momenten um die Charaktere.

Handlung

Han und seine Freundin Qui'ra sind ein Paar, das auf Corellian ein erbärmliches Leben unter der Kontrolle der Gangsterbraut Lady Proxima führt. Die Beiden haben die Schnauze voll und versuchen zu fliehen. Dabei wird Qui'ra von Han getrennt. Ohne Chance sie wiederzufinden, schließt er sich dem Sternen-Imperium an, um zum Piloten ausgebildet zu werden. Doch der Militärdienst ist nicht so, wie ihn sich der forsche Heißsporn vorgestellt hat. Nur aussichtslose Schlachten am Boden zu führen sind nicht nach seinem Geschmack. Durch Zufall begegnet Han dabei einer Freibeuterbande, der er sich unverrichteter Dinge anschließt. Sein Wunsch bleibt es dennoch, eines Tages zu seiner Freundin Qui'ra zurückzukehren.

Bildquelle: Star Wars

Eindruck

Im Unterschied zu den Episoden 1 bis 8 und Rogue One hat "Solo: A Star Wars Story" nicht diese Dramatik um Galaxieherrschaft, helle und dunkle Seite der Macht als Kernelement, sondern kann eine eigene Geschichte erzählen. Im Mittelpunkt steht hier die Beziehung von Han zu Qui'ra und den Mitstreitern der Weltraum-Räuberbande. Besonders in Erinnerung bleiben die Figuren L3-37 (ein Droide mit weiblicher ID), Veteran Beckett und natürlich ein gewisser Wookie. Letzterer wird übrigens besonders witzig vorgestellt. Stilistisch bleibt man streng an der gewohnten Optik, die schon bei Rogue One so beeindruckte. Auch am orchestralen Soundtrack wurde nix verpfuscht, sondern nur neue, gelungene Klänge komponiert.

Deutsche Synchronfassung

Ohne Witz ist die deutsche Synchro hier das Beste am Film. Harrison Fords Han Solo wurde von Wolfgang Pampel gesprochen. Für den jungen Alden Ehrenreich hätte dessen Stimme nicht gepasst, sodass Florian Clyde gewählt wurde. Dieser beherrscht denselben grummeligen Ton, an den sich Star-Wars-Fans gewöhnt haben. Phänomenal!

Auch die anderen Sprecher sind korrekt besetzt, wie man es erwartet. Gabrielle Pietermann spricht Emilia Clarke auch in der Serie "Game of Thrones" und "Terminator Genisys".

Kritikpunkte

Alden Erenreich verkörpert Han Solo gut und die Ähnlichkeit ist da, aber er ist kein Ersatz für Harrison Ford.

Die Handlung ist einfacher gestrickt als die üblichen Star-Wars-Epen. Das starke übernatürliche Element fehlt.

Ich hätte mir noch ein besonderes Erlebnis gewünscht. Irgendetwas, womit man überhaupt nicht gerechnet hat.

Fazit

"Solo" ist kein außergewöhnlicher Kinoknüller geworden, aber ein Action-Spaß mit weniger Pathos, Epik und ohne sinnlose Ausflüge auf Vergnügungsplaneten, im Vergleich zu Star Wars: Die letzten Jedi. Schön zu sehen, dass erkannt wurde, was an Rogue One schon funktioniert hat und hier angeknüpft wurde. Während des Films ereignen sich viele nette Episoden, von denen Han Solo später erzählen wird. Wie sah der Rasende Falke aus, als er noch ganz neu war? Was passierte mit der Rettungskapsel? Was geschah mit den Wookies von Kashyyyk? Es ist einfach schön, dies zu erfahren.

Übrigens ist eine weitere Han-Solo-Geschichte geplant.