Live: Harakiri for the sky + Karg + E-L-R

E-L-R

Vielleicht auch wegen der Absage beim Gloomaar Festival 2023 konnte sich jetzt die Band E-L-R aus Bern in der Schweiz bei einem Nachholtermin präsentieren. Dieses Mal mit einem gesunden Mischa am Schlagzeug und den beiden Damen an Bass und Gitarre eröffneten sie den Dienstagabend für die neugierige Menge in der halb-gefüllten Gebläsehalle.

 

Das Trio praktiziert einen zurückhaltenden Mix aus atmosphärischem Doom und Post Rock, in dem es stets bei den Ansätzen einer Eruption bleibt. Bei manchen Zuhörern scheint das Ungeduld zu schüren. Dennoch bleibt die ungewöhnliche Band bei ihren sphärischen Ausflügen mit sirenenhaften Geschluchze, ohne erkennbaren inhaltlichen Gesang. E-L-R ist übrigens laut Bassistin Isa keine Abkürzung, sondern hat einen Wortklang, der gefällt.

 

Karg

 

Karg ist die andere Band von Vokalist Michael Kogler, die es sogar schon etwas länger als Harakiri for the Sky gibt. Für gewisse Zeit spielte deren Gitarrist Matthias Sollak auch mit, konzentrierte sich dann ab 2014 auf die Hauptband des heutigen Abends.

 

Michael muss also heute zwei Mal ran, wird zeitweise hier gleich von drei anderen Vokalisten unterstützt. Der Musikstil ist durchauch ähnlich zur HFTS, nur mit deutschen beziehungsweise Pongauer Mundart-Texten anstelle des Englischen. Die Titel sind bruchstückhafter und nicht mit ganz so genialen Harmonien veredelt.

 

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Harakiri for the sky

 

Ein paar mehr Besucher hätte Harakiri for the Sky schon verdient gehabt. Als Grund für die nur halb gefüllte Halle vermute ich den Termin am Dienstagabend vor Ostern, wo einige geistig schon am Eiersuchen sind.

 

Mit ihren überlangen Werken schaffen es die fünf Österreicher gerade Mal neun Titel zum Besten zu geben. Darunter sowohl die alten Gänsehaut-Knüller „Fire, walk with me“, „Funeral dreams“ als auch Tracks vom neuen Album Scorched Earth: „Heal me“, „Without You I'm just a sad song“ und „Street spirit“. Für das letztere Radiohead-Cover kommt P.G. von der Band Groza zum Singen mit auf die Bühne.

 

Bei mir trifft die Band klanglich genau den Nerv und ist auch deswegen erfolgreich, weil sie mit ihrem Mittelweg gleich zwei Fanlager abgrasen kann, die Post Rocker und die Melodic Death Metaller.

Setlist Harakiri for the sky

So ungefähr:

 

Fazit

Zu unrecht war es in Neunkirchen nicht ausverkauft, denn die spielerische Qualität der drei Bands ist riesengroß

 

E-L-R ist als Aufwärmung wirklich sehr angenehm, auch wenn sie sich mit äußerst spartanisch gehaltener Musik zurückhalten.

 

Karg bringt viel mit, was der Zuschauerschaft an diesem Abend gefällt, nur nicht ganz auf den Punkt. Die deutschen Texte konnte man aufgrund des etwas verwaschenen Sounds kaum verstehen.

 

Dafür war der Klang bei der letzten Gruppe des Abends deutlicher zu vernehmen. Harakiri for the Sky schwimmen für mich schon lange im selben Becken wie Be'Lakor oder Alcest. Da gehören sie einfach hin, denn sie spielen nicht nur die Harmonien rauf und runter, sondern bauen die Lieder spannend auf, packen sie mit Soli und groovigen Passagen richtig voll. Prima! Da kommt der Gomtuu wieder.

 

Infos zum Konzert

Harakiri for the sky Live 2025