Live: Paradise Lost + Messa

Messa

 

Das Gothic-Doom-Doppelpack wird auf der Ascension-over-Europe-Tour teilweise von Lacrimas Profundere und High Parasite begleitet. Heute Abend in der Rockhall ist aber keine der beiden Gruppen dabei, sodass Messa aus Cittadella in Italien eröffnet.

 

Auf Anhieb würde man meinen, die vierköpfige Band passt perfekt zu Paradise Lost, aber dem ist nicht so. Ihr Stil unterscheidet sich doch ein gutes Stück. Wer sich die glänzend produzierten Aufnahmen zuvor zu Gemüte geführt hat, dessen hohe Erwartungen ans Live-Konzert werden zunächst enttäuscht.

 

Das liegt zum einen an der bewegungsarmen Darbietung als auch zum anderen daran, dass Sängerin Sara sich erst langsam an die schwierigen Stücke heranwagt. So richtig mag der Funke ans neugierige Publikum in Luxemburg nicht überspringen.

 

Auf die Ohren gibt es übrigens nur Songs vom neuen The-Spin-Album und wer kennt das schon? Den Norditalienern gelingt es dabei nicht, die eleganten und ausufernden Werke so zu entfalten, wie es aus der Konserve wahrgenommen wurde. Technisch ist es indessen sehr sauber gespielt und fehlerfrei.

 

Übrigens kramt Alberto die spezielle Southern-Style-Gitarre hinter seiner Metalklampfe hervor, aber jazzige Ausflüge mit Trompete oder gar Synthies bleiben in der Kiste. Sara läuft stimmlich dann warm und ist wie erwartet sehr betrachtenswert.

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Paradise Lost

 

Anders als beim Graspop-Auftritt haben Paradise Lost heute eine Wanderung durch fast alle Alben geplant. Tatsächlich lassen sie nur vier Platten aus! Nach guter alter Sitte wünscht sich der Besucher vor mir gleich lauthals „As I die!“, was der grimmig-frech aufgelegte Nick mit „As You die“ quitiert.

 

Wir kennen ja unsere Pappenheimer aus West Yorkshire mittlerweile gut genug und so wundert es nicht, dass man sich auf viele unterschiedliche Interpretationsarten der Songs gefasst machen darf. Mal spielen sie „One Second“ maximal satt, davor aber „True Belief“ schlapp.

 

Mutig finde ich, dass sie versuchen, aus dem müden „Nothing Sacred“ vom Host-Album 26 Jahre später mehr rauszuholen; erfolglos. „Mouth“ klingt auch wischi-waschi, „No celebration“ als Zugabe greift dann aber gut. Am besten gefällt das herrlich erdige „Beneath broken earth“. Drei neue Lieder von Ascension sind auch im Programm.

Setlist Paradise Lost

Fazit

Messa-Fans kommen ein bisschen kurz, Paradise Lost widmet sich raren Titeln

 

Während sich Messa erst mühsam in ihren Auftritt reinarbeiten müssen und das Publikum ganz sanft für sich begeistern können, hat die Hauptband Paradise Lost freie Bahn. Die genießen schon lange die Freiheit alles zu tun, was sie möchten. Und den Zuhörern ist das klar.

 

Beim Auftritt der Briten besteht ein besonderer Reiz darin, dass sie ihren Kram auf drei, vier verschiedene Arten vortragen können und du weißt vorher nie wie. Leider hält Nick seine kratzige Gothic- oder Draconian-Times-Stimmlage meist zurück. Die Gitarristen Greg und Aaron sind derweil wie stets die Aktivsten und gemeinsam unersetzlich.

 

Während Paradise Losts Auftritt konntest du draußen am Merch-Stand Messa treffen und dir deren Sachen schnappen und signieren lassen.

 

Infos zum Konzert

Paradise Lost Live 2025

Messa Live 2025