Iconoclasts |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Jump'n'Run Der schwedische Entwickler Joakim Sandberg hat dieses Plattform-Spiel mit tiefgründiger Handlung entwickelt. Nach seiner Beschäftigung für unter anderem Way Forward hat er acht Jahre daran gearbeitet. |
||||||||||||||||||||||||||
Ein Ikonoklasmus ist die Zerstörung heiliger Symbole. In Iconoclasts wird die Mechanikerin Robin und ihre Familie der Ketzerei beschuldigt. Der Überwachungsstaat dieser Welt erlaubt nicht, dass man sich gegen die Gesetze auflehnt und beispielsweise ohne Lizenz arbeitet. Ein allmächtiger Regierungsapparat, halb Konzern halb Kirche, kontrolliert die Bevölkerung und sendet Agenten aus, welche die Regeln durchsetzen. Robin pfeift drauf und hilft stattdessen den Bewohnern des Landes in furchtloser Manier. Schön Gepixelt auf allen SystemenZunächst fällt die knuddelig-bunte Pixelgrafik auf. Oben ein Screenshot von der Playstation4, auf der man besonders viele Details erkennen kann. Alle anderen Bildschirmfotos sind von der Vita, auf der sich das Jump'n'Run noch etwas besser spielen lässt, wie ich finde. Besonders auffällig sind die genialen Animationen der Figuren. Blaster, Bomben und WasserpumpenzangeGegen die Gefahren in der Umgebung und Bossgegner hat Robin nach kurzer Zeit ihren Blaster, Bomben und ihre heißgeliebte Pumpenwasserzange zur Hand. Mit dem Werkzeug kann die Mechanikerin zuschlagen, Schrauben drehen, sich herumschwingen und an sich hängend durch die Gegend tragen lassen (siehe Bild unten). Später ist sie außerdem im Stande, die Zange zu "elektrifizieren". Übersichtliche LevelrätselEine nette Abwechslung zum Rumgehüpfe stellen die Rätsel dar. Robins Fähigkeiten müssen trickreich genutzt werden, um durch überschaubare Passagen zu gelangen. Sie kann eigenartige Kisten an manche Stellen werfen, Schalter beschießen und erhält manchmal Tips per Schaubild über die gefragte "Rätseltechnik". Karten im Menü zeigen ihr, wo es als nächstes weitergeht. Story ohne Ende mit tollen CharakterenIm Verlauf des Spiels trifft Robin auf zahlreiche Bewohner des Landes. Bei den versteckt lebenden Isi trifft sie Minas Freunde, die vorsichtige Samba, den schnöseligen Royal oder die verschnäkte Glücksforscherin Zinaida. Manche sind auch ablehnend oder feindselig gegenüber der Mechanikerin eingestellt. Die bizarre Welt wird durch viele Gespräche und Erklärungen vorgestellt. Sehr ungewöhnlich für ein Jump'n'Run. Gelegentlich kann die wortkarge Robin in Unterhaltungen eine Antwort auswählen, was aber keine Auswirkungen auf den Spielverlauf hat. Mina, die mutige Piratin mit dem kräftigen AromaAußer Robin, darf man Piratin Mina gelegentlich steuern. Die bezaubernde Schützin, mit dem schwitzigen Achselhöhlen-Problem, kann Gegner gezielt mit dem Gewehr erledigen. In Kämpfen gegen Zwischenbosse ist Umschalten zwischen den beiden Damen möglich. |
Super Sounds und brauchbare MusikDie musikalische Untermalung ist passend und angenehm. Passt zur teils fröhlichen, teils melancholischen Stimmung. Noch besser sind die knackigen Geräusche. So muss ein Jump'n'Run klingen! Musik, Geräusche, Rätsel und Grafik versetzen einen ins Amiga-Zeitalter zurück - nur mit viel mehr Komfort und besserer Steuerung als damals. Metallium - der Rohstoff für SchnapsmetallerEs gibt überall Kisten mit begehrten Mineralien und Metallen, die für Verbesserungen der Zange oder andere Fähigkeiten genutzt werden können: Längerer Atem unter Wasser, mehr Beweglichkeit oder Fernzünden von Bomben. Besonders begehrt ist Elfenbein (!) und natürlich Metallium, yeah! KritikpunkteIch hab nur zwei Dinge zu bemäkeln: Manchmal hängt man bei den Bosskämpfen fest, weil man zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, was Robin tatsächlich tun kann. Mein Tip ist, probiere alles aus, was sie zur Verfügung hat! Dann klappt es. Dafür sind Standardgegner in den Levels zu leicht zu besiegen. Desweiteren ist die Übersetzung von Englisch in Deutsch zwar nicht fehlerhaft, aber so umständlich, dass man schwer folgen kann. Was ist besonders gelungen?
Fazit: Eines der besten Jump'n'Runs, die ich kenne, aber mit nervenaufreibenden Situationen bei den ZwischenbossenIch muss zugeben, dass ich mehrmals die Playstation Vita ins Kissen geworfen habe, weil ich bei den Zwischenbossen nicht weiterwusste. Dabei ist es ganz einfach, wenn man den Trick kennt. Also immer weiter rumprobieren! Mit der Mischung von Plattform-Hüpferei und Rätseln erinnert Iconoclasts auch an die Klassiker Rick Dangerous (1989), The lost Vikings (1993) und natürlich die Metroid-Reihe (1986 bis heute). Jump'n'Runnern kann ich das Spiel nur empfehlen, sofern sie sich nicht an den vielen Texten stören. Aber die kann man ja wegklicken, beziehungsweise überspringen. Joakim Sandberg hat weitere Titel entwickelt:
|