Tenet |
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Science Fiction | Agententhriller - USA 2020 - 160 Minuten - ab 12 Jahre Ein namenloser Agent macht während eines Einsatzes die Beobachtung, dass sich ein Ereignis scheinbar rückwärts abspielt. |
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HandlungNach Gefangennahme und Verhör erwacht ein CIA-Agent, der „Protagonist“, im Krankenbett. Während der letzten Mission hat er eine seltsame Beobachtung gemacht. Eine Patrone schien sich rückwärts zu bewegen. In der Geheimdienst-Forschungsabteilung wird er darüber in Kenntnis gesetzt, dass mehr und mehr Objekte auftauchen, die invertiert wurden. Rückwärtsgewandte Entropie lässt sie sich in entgegengesetzter Richtung durch die Zeit bewegen. Die folgende Mission der Geheimzelle „Tenet“ führt den Agenten auf die Spur eines undurchsichtigen Waffenhändlers. Mit viel Mühe und der Hilfe das Physik-Experten Neil kommt er diesem allmählich näher. HintergrundTenet behandelt ein komplexes Thema im Agentenfilmgewand. Es handelt sich dabei nicht direkt um Zeitreisen, sondern um das rückwärtige Bewegen von Objekten durch die Zeit. Was zunächst schwer vorstellbar erscheint, wird im Film wunderbar visualisiert. Wer entsprechend aufmerksam ist, kann der Handlung weitesgehend folgen, auch wenn manche Ereignisse erst im Rückblick schlüssig werden. Meister-Regisseur Nolan fordert seinen Zuschauern abermals volle Konzentration ab, ähnlich seinen Vorgängerwerken „Inception“ und „Interstellar“. EindruckUnter der abgefahrenen Fassade verbirgt sich ein solider Agententhriller. Das allein genügt nicht; so bekommt der Kinoknaller einen einzigartigen Soundtrack spendiert. Ludwig Göransson („Black Panther“, „Venom“, „Creed II“) kümmerte sich gleich um Geräusche, Hintergrundmusik und Titel-Track. Die treibende Klangkulisse pusht die Handlung atemlos durch die zweieinhalb Stunden. Es gibt dabei eigentlich null Füllwerk, sondern jede Szene dient einem besonderen Zweck und ist zeitlich genau konzipiert. Geschehnisse lassen Betrachter manchmal staunend und fragend zurück, bevor sie Minuten später Sinn ergeben. Man muss zuerst einmal begreifen, wie die veränderten physikalischen Gesetze wirken. KritikpunkteWer genau hinschaut, bemerkt filmische Fehler bei den Auswirkungen invertierter Objekte. Außerdem erscheinen manche Nebenfiguren doch arg archetypisch. FazitVon den Werken des Regisseurs wird man eigentlich nie enttäuscht. Auch diesmal setzt Nolan erneut einen Maßstab für komplexen Stoff. Den darfst du dir auf der Heimfahrt vom Kino zusammenreimen. Phänomenale Ideen wurden in diesem Meisterwerk tricktechnisch sauber und übersichtlich gefilmt; und das ohne Greenscreen auf sündhaft teurem 70mm-Imax-Film. Zeitlich gegenläufige Szenen wurden jeweils in jeder Richtung einmal gedreht und nachträglich übereinander gelegt. Crashs und Explosionen sind hier noch real. Christopher Nolans Filme:
Einzigartige Bedingungen und FaktenTenet ist der erste große Film nach Beginn der Pandemie. Für die Aufnahmen wurden speziell Kamerafahrzeuge gefertigt sowie spezielle Linsen für Rundum-Schwenks eingesetzt. Kenneth Branagh lernte darüber hinaus rückwärts Sprechen. Der Nordire spielt abermals einen russischen Antagonisten (wie in „Jack Ryan“), während Elizabeth Debicki erneut eine bedauernswerte Gefährtin mimt (wie in „The night manager“). Übrigens ist Tenet der Mittelteil des lateinischen Fünf-Wörter-Palindroms, neben den Begriffen Sator (Andreis Nachname), Arepo (Nachname von Laurence), Opera (in der Oper beginnt der Film) und Rotas (Name der Sicherheitsfirma). Tenet verweist auf die jeweils 10 Minuten, die beide Teams am Ende zur Verfügung haben (Ten <-> net). |
Bildquelle: Warner |