Wie etwa alle vier Jahre beglückt Meshuggah nach polymetrischen Takt-Unterteilungen hungernden Metal-Masochisten mit einem neuen Werk aus seltsam verstärkten, synkopierten Rhythmen aus tiefgestimmter, achtseitiger Gitarre und abstraktem Schlagzeugspiel. Das Albumcover grüßt standesgemäß mit einer in stachelige Wirbelsäulen verstrickten Gestalt. Hört man rein, klingt zunächst mal alles wie von "Koloss" oder "obZen" weitesgehend bekannt; jedoch entwicklen sich die Schweden getreu ihrer Prämisse stets weiter in noch weniger vorhersehbare Strukturen. Sobald infiziert, ergeben die einst kakophon wirkenden Klänge im Gehirn der Hörer irgendwann einen Sinn. Besonders krank ist der Titeltrack "Violent sleep of reason", während "Born in dissonance" ordentlich groovt. Wer die Texte verfolgt, erfährt grausige Visionen um Angst, Zorn, unheilvolle Allheilmittel und die Hilflosigkeit eines verrottenden Königs im Grab ("Stifled"). Böse!
Ich glaube nicht, dass diese Band noch viele neue Freunde sammeln wird, unter denen, die bisher nichts mit ihr anfangen konnten. Aber für rhythmusorientierte Hartmetaller sind sie, wie in "Born in dissonance" beschrieben: "Wir sind Ursprung, wir sind unerschaffen. Wir erscheinen für eintausend Jahre." So isses. Also noch ein wenig Zeit sich an Meshuggah zu gewöhnen.
Bandmitglieder |
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Tomas Haake |
Schlagzeug |
Jens Kidman |
Gesang |
Fredrik Thordendal |
Gitarre, Bass |
Mårten Hagström |
Gitarre, Bass |
Dick Lövgren |
Bass |
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