Civilization VI
Entwickler: Firaxis (Sparks, USA)
Vertrieb: 2K Games (Novato, USA)
Genre: Strategie
Veröffentlichung: Oktober 2016
Systeme: PC, Mac
 
Spielmodi: Einzelspieler und Multiplayer
25 Jahre Globalstrategie vom Feinsten
Wie lange es Civilization schon gibt, wird einem klar, wenn man bedenkt, dass Teil 1 noch für Amiga, Atari ST MS-DOS und SuperNES erschienen ist, damals noch von Sid Meiers Firma Microprose entwickelt, heute von Firaxis. Mit X-Com dominiert Firaxis eigentlich das Genre der Strategie- und Taktikspiele. Civilizations in Sechsecke aufgeteilte, zoombare Weltkarte hat nichts von seinem Reiz verloren.
Um was geht es in Civilization VI?
Es gilt ein Volk, wie etwa die Deutschen (bzw. Germanen) mit Anführer Barbarossa (Siehe Bild), von der Frühzeit in die Moderne zu führen und eine Vorherrschaft zu erringen. Dies ist auf unterschiedliche Weise möglich: Militärisch, kulturell oder durch das Spielziel Reise zum Mars. Jedes Volk besitzt gewisse Eigenheiten, so entwickelt Deutschland beispielsweise die Hanse, das Ruhrgebiet oder ein spezielles U-Boot, natürlich erst zu gegebener Zeit. Angefangen wird jedoch zu einer Zeit, in der eher bescheidenere Ziele im Vordergrund stehen, wie das Entdecken der Tierzucht.
Dem Schafskäse steht nichts mehr im Weg
Neue Errungenschaften sind die Grundlage für das Erblühen der Zivilisation, doch wilde Barbaren blicken neidisch auf unseren Wohlstand. Also gilt es diese zur Strecke zu bringen. Andere Völker können eine noch erstzunehmendere Bedrohung darstellen, aber mit diesen kann man sich durch Diplomatie oder auf anderem Weg gut stellen. Stadtstaaten wie Sansibar tauchen auf, die man erobern oder als Freunde gewinnen kann.
Kritikpunkte
Für erfahrene Strategen ist Civ6 zu leicht. Acht Schwierigkeitsgrade sind jedoch wählbar und man sollte durchaus Stufe "König" oder schwerer wählen. Der Grafikstil ist ziemlich Geschmacksache und inkohärent. Die Animationen der Herrscher und Gebäude sind dagegen Bombe. Das Verhalten von anderen Völkern und Stadtstaaten schwankt zwischen intelligent und nicht nachvollziehbarem Herumstreunern. Besonders angreifende Gegner verhalten sich nicht immer clever. Persönlich stört mich die Möglichkeit, dass alle Völker gewisse einzigartige Wunder erschaffen können. So ist es den Deutschen möglich die Hängegärten von Babylon nahe Aachen zu pflanzen. Auch geografisch wundert man sich etwas über das Wachstum von Kaffee, Bananen oder Zitrusfrüchten bei Dortmund.
Völker
Deutsche
Ägypter
Sumerer
Griechen
Azteken
Scythen
Römer
Japaner
Chinesen
Brasilianer
Franzosen
Kongolesen
Engländer
Spanier
Inder
Norweger
Amerikaner
Russen
Araber
...

Ganz schön annehmlich, diese Republik

Nicht nur militärische Erfindungen werden gemacht, sondern auch wissenschaftliche, kulturelle, politische oder geistliche Ideen entdeckt. Staatsform, Wirtschaft oder Religion wirken sich auf das Land aus. Man kann sogar eigene Religionen gründen, so wie ich den naturorientierten Wotanismus, der jedoch kurz darauf durch japanische Missionare durch Buddhismus aus meinen Städten verdrängt wurde. Besondere Gestalten der Geschichte können auch auftauchen, wie etwa Johann Sebastian Bach. Deren Vorteile unterscheiden sich stark.
Metropolis
Im Unterschied zu den Vorgänger-Spielen können die Städte über viele Felder rings um den Stadtkern wachsen. Ob man das immer so zulässt, entscheidet man selbst, denn geografische Besonderheiten wie eine tolle Miene oder Plantage möchte man ja nicht unbedingt durch einen anderen Stadtteil plattmachen. Beim Erobern anderer Städte kann man so der verteidigenden Stadt die Versorgung langsam abgraben. Beachten muss man also, dass die Stadt genug Wohnraum, Schutz aber auch Annehmlichkeiten besitzt. Handelstraßen zu anderen Städten zu planen ist ebenso ein Riesenbonus.
Systemvorrausetzungen
Die Anforderungen sind moderat. PC-Nutzer kommen gut klar mit einem Intel Core i3 2.5 GHz oder AMD Phenom II 2.6 GHz, 4 GB Hauptspeicher, Grafikkarte Vidia 450 oder ATI 5570 und 12 GB Festplattenspeicher. Viele Daten auf der DVD oder Download. Mac-Nutzer brauchen Mac OS X 10.11, 4kern Intel Core i5 2,7 GHz, 6 GB Hauptspeicher, 15 GB Festplattenspeicher, 1 GB Videospeicher nVidia 650, ATI 6790 oder Iris Pro.
Gediegene Strategie wie eh und je
Dem Spiel merkt man die Routine der Entwickler an. Viele Komfortfunktionen sind hier einfach selbstverständlich, wie das riesige Glossar, das tolle Tutorial und viele historische Details. Auch die Einstellungsmöglichkeiten sind enorm von der Kartengröße bis zu der Schnelligkeit des Zeitverlaufs. Verschiedene Völker locken zu immer neuen Starts ins Spiel. Wahrscheinlich wird es ausserdem, genau wie Civilization V, üppig erweitert mit neuen Völkern und Helden.