20:30 Uhr: Die letzte "große" Alternative/Punk-Band, die mir noch auf meiner Liste fehlte, war Lagwagon. Die Kalifornier haben mich nicht enttäuscht, aber ihr Stil ist etwas eigenwillig. Während die Mucke ordentlich abgeht und es thematisch um gesellschaftskritische Themen geht, singen Sänger Joey Cape und Bassist Joe Raposo mit diesen sanften Stimmen. Dadurch entsteht aber auch ein spannender Kontrast. Bombenauftritt mit etwas mehr Anspruch an diesem Konzertabend.

21:30 Uhr versammelt sich die Hauptband Flogging Molly auf der Rampe. Ich bin ganz vorne, knipse ein paar Bilder für Schnapsunmetal. Keine Sekunde zu früh, denn meine Vermutung, es entstünde ein hüpfender und tanzender Ringelreihen, ist richtig. Dem ist auch kein Entkommen, denn so weit man blickt machen alle mit. Ob groß ob klein, Madeln oder Buam, alle nehmen am Vollkontakt-Tanz teil. Es gibt die Wand des Todes, Pit-Ruderboot und jeder Menge auf dem Publikum schwimmende Damen und Herren. Die legendären Irish-Folk-Kerls aus Los Angeles um den Iren Dave King unterstützen das Treiben gerne mit ner Menge Ausstrahlung und viel Spaß am Musizieren. Muss schon sagen: Das war ein wirklich gelungener Auftritt!

Bands
Feelgood McLouds
Street Dogs
Fiddler's Green
Lagwagon
Flogging Molly

Bergmanns Alm Open Air 2018

26. August 2018 auf Bergmanns Alm in Landsweiler-Reden - Folkrock | Punkrock

Dieser Ort ist schon interessant, wenn auch nicht ganz leicht zu erreichen. Vom Gondwana-Land haste die Wahl, ob ein Shuttle-Bus genommen wird, oder du eisenhart die Schlackehalde zu Fuss erkletterst. Ist ja Ehrensache zum Punkrock-Folkrock-Konzert hochzuwandern, aber puh, is das weit! Dort wo sonst nur die Schlager-Schnullibullis oder Hauptstrom-Tanzboden-Heiopeis abdancen gibt's also erstmals eine gescheite Veranstaltung. Als Getränk erhält man das einzig Unwahre 0,4er für 3,75 €. Leicht überteuert.

16:45 Uhr: Nach der Absage von Buster Shuffle springen die Lokal-Kleeblätter Feelgood McLouds ein. Die Saarländer verströmen immer gute Laune und sind genial als erste Band, wie schon beim AntAttack-Festival. Leider vernimmt man den guten Flötisten/Sackpfeifer rechts kaum. Mit ihren großen Vorbildern Flogging Molly können sie aber (noch) nicht mithalten.

17:50 Uhr: Prächtige Boston-Originale treten dann auf die Bühne: Die Street Dogs (Bild oben) spielen echten Ostküsten-Hardcore. So entsteht sofort eine Rempelregion im Publikum inklusive eines sehr großen Punks, der glaubt sein Bierkrug überstünde die Körperkontakte. Der Kruginhalt ergießt sich alsbald über seinen Körper. Die Band spielt indessen richtig arschtretenden, aggressiven Kram - supergoooil!

Bekannte Mannen aus Erlangen sind ab circa 19 Uhr dran. Fiddler's Green ziehen eine Menge Fans, vor allem Mädels, in ihren Bann. So richtig erklärt sich mir die Faszination der seichten und echt biederen Darbietung niemals. Und ich gucke die bereits seit 21 Jahren immer wieder mal an. Ich nehme an, "it's a Franken-Thing".