Stranger of Sword City
Entwickler: Experience Incorporated (Tokio)
Vertrieb: Nippon Ichi America (Santa Ana)
Genre: Rollenspiel
Veröffentlichung: April 2016 (PS Vita)
PC, X-Box 360 + One, PS Vita
Text: Englisch - Sprachausgabe: Japanisch
Erhältlich auf Modul und als Download (549 MB)
Fremd in der Schwert-Stadt
Stranger of Sword City ist wie die anderen Spiele Demon Gaze, Operation Abyss und Ray Gigant des japanischen Entwicklers ein altmodisches Rollenspiel im Stil der alten Klassiker Lands of Lore, Dungeon Master oder Eye of the Beholder etwa. Mit sechs Abenteurern durchstöbert man Verliese, Oberwelten und Burgen auf der Suche nach einem Weg aus der von Monstern überbevölkerten Fantasiewelt, in die die Hauptfigur durch einen Flugzeug-Absturz (!) gelangt ist. Verrückt.
Wahl zwischen zwei Portraitstilen

Im düsteren Mausoleum of Metal abgestürzt (fast so cool wie das "Mausoleum of Schnapsunmetal"), wird man von Schildmaid Riu begrüßt, welche sich zunächst als hilfreiche Mitstreiterin erweist, bis man in der Schwertstadt ankommt, wo fünf gelangweilte Abenteurer schon darauf warten mit in die Verliese zu ziehen. Jederzeit lässt sich wie oben zu sehen im Optionsmenü der Stil der Figuren ändern zwischen Yoko Tsukamotos und Oxijiyens Grafikstil.

Wer stirbt ist tot
Neben den fünf Abenteurern darf man munter eigene Recken erschaffen: Krieger, Ritter, Kleriker, Schurken, Magier, Waldläufer, Tänzer, Samurais und Ninjas. Ein bunter Mix ist empfehlenswert, jedoch einen Magier würde ich immer mitnehmen, wegen dessen Fähigkeit Waffen zu verzaubern. Die Völker Mensch, Elf, Migmy (Zwerg) und Ney (Katzenwesen) stehen zur Auswahl. Auch das Alter spielt eine Rolle. Junge Abenteurer haben drei "Herzen", was bedeuted sie überstehen zwei tödliche Attacken, müssen aber danach geheilt werden. Ältere haben nur eins und sind auf der Stelle tot, wenn sie entsprechend getroffen werden! Dafür haben sie mehr Fähigkeiten. Streiter mittleren Alters haben zwei.
Kritikpunkte
Das Spielprinzip ist altmodisch und mühsames Sammeln von Kampferfahrung, sowie Gegenständen ist vonnöten. Die 3D-Grafik ist entgegen den hübschen 2D-Portraits und -Hintergründen mordshäßlich auf PS2-Niveau. Animationen sind bescheiden - sie beschränken sich auf "Herumwabbeln" und "Herumschweben".
Auf der Alm da gibt's ka Sünd
Beim Plattmachen besonderer Ahnen-Monster erhält man edle Steine, auf die diese drei Damen Riu, Alm und Merilith besonders scharf sind. Dafür gibt es Punkte, die man auf Heldenfähigkeiten verteilen kann und genau diese machen nachher den Unterschied gegen kernige Gegner aus.
 
Gib mich die Superpower!
Die Superkräfte der Hauptfigur erlauben etwa eine Gruppenregeneration, Spezial-Attacken oder blitzschnelles Abhauen. Angesichts des teils knüppelharten Schwierigkeitsgrades mit dauerhaft versterbenden Teammitgliedern sind diese sehr willkommen. Übrigens kann man zwischen zwei Schwierigkeitsgraden wählen: Schwer und Sauschwer (wie ich sie bezeichne).
 
Ein Spiel für uns Gamer der ersten Generation
Gewiß ist Stranger of Sword City nicht für Jeden etwas; dafür ist es zu spröde, schwierig und langwierig. Wer beinhart durchhält, dem beginnt das Spiel mit etwas Geduld viel Spaß zu machen, denn es gibt verrückte Monster (wie Orkschamane Gnuta oben im Bild), coole Extra-Waffen, viel taktische Kniffe, Teammoral, spannende Charakterentwicklung und großen Umfang. Man merkt halt, dass "Experience Inccorporated" einfach viel Erfahrung in der Entwicklung klassischer "Verließ-Kriecher-Rollenspiele" hat.