Avatar 2 - The Way of the water

×

©2022 20th Century Studios

Zehn Jahre nach dem Krieg

Auf dem Mond Pandora leben die Na'vi circa zehn Jahre nach dem Krieg weitgehend unbehelligt von den Menschen. Nur eine handvoll Wissenschaftler durften bleiben, darunter Grace Augustine und ihre Mitarbeiter. Alle anderen Erdlinge verließen den Ort wieder, der einst als neue Heimat auserkoren wurde.

 

Soldat Jake Sully lebt in seinem Avatar weiter (Foto oben, links), nachdem sein Körper damals der für Menschen giftigen Atmosphäre des Planeten erlegen ist und starb. Möglich war das durch ein natürliches Netzwerk namens Eywa, mit dem die einheimischen Wesen Verbindung aufnehmen können.

 

Frieden ist ein Trugschluss

Sully hat mit seiner Freundin Neytiri eine Familie gegründet und vier Kinder bekommen. Als einziger Mensch tummelt sich der junge Spider (Foto oben) unter ihnen und wird zum Spielkamerad, immer mit einer Atemmaske ausgerüstet. Für eine Kryostase-Reise zurück zur Erde war er nämlich noch zu jung.

 

Somit könnten die Verbliebenen eigentlich friedlich leben. Aber dann wären wir gewiss im falschen Film. So geschieht es, dass die Menschen nun besser gerüstet zurückkehren. Ihr Ziel ist die Ausbeutung des Mondes mit seinen unbezahlbaren Schätzen.

 

Jetzt kommt die Rache

Colonel Quaritch hat das erste Abenteuer nicht überlebt, aber den Marines gelang es, seinen Geist in einen Avatar zu übertragen (Foto oben). Auch einige seiner Kameraden haben eine solche Versetzung in einen auf Pandora lebensfähigen Körper vollzogen.

 

Die Vertreibung aus dem Paradies hat der alte Haudegen nicht gut aufgenommen und sinnt auf persönliche Rache gegen Sully. Zügig lernt der Ex-Soldat in neuer Gestalt, wie man sich in der Natur und auf dem Rücken der Flugtiere (Mountain Banshees) bewegt.

 

Abtauchen im Meeres-Idyll

Die Rückkehr der feindseligen Recon-Marines von der Erde wird von Sully und seiner Familie schnell bemerkt. Schließlich wird ihr Wald abgefackelt. Also beschließen sie, die Gegend zu verlassen und im Inselreich Metkayina unterzutauchen.

 

Dort haben die ans Leben im Meer gewohnten Wasser-Na'vi das Sagen, die über Schwimmhäute und einen Flossenschwanz verfügen. Häuptling Tonowari und seine Frau Ronal (Foto oben) haben Vorbehalte, aber sie gewähren der Familie letztlich Asyl. Doch wie lange können sie sich vor den Verfolgern verbergen?

 

Sigourneys Drei Rollen

Sigourney Weaver verkörpert im Film die menschliche Wissenschaftlerin Grace Augustine und war Motion-Capturing-Modell für deren Avatar sowie Sullys Tochter Kiri. Drei Aufgaben in einem Film!

 

Übrigens hätte der Film bereits 2015 herauskommen sollen, doch der damalige Stand der Technik und schließlich die Pandemie verzögerten den Starttermin um sieben Jahre. Erst später wurde es möglich, 3D-Aufnahmen mit Motion-Capturing-Anzügen in Wasserbecken herzustellen, die für Teil 2 unabdingbar waren.

 

×

Fantastische Visualisierung

Wie Teil Eins setzt der Nachfolger einen Maßstab in Sachen 3D-Filmtechnik. Alles ist so angelegt, dass man als Zuschauer in der Welt versinkt. Die Effekte wirken nicht als Hascherei sondern als Werkzeug für neue Seh-Erfahrungen.

 

Ein Beispiel sind die Interieurs der Ein-Personen-U-Boote. Aus dem Inneren gefilmt kann man die Wölbung der Bootskuppel, die Spiegelungen aus dem Inneren und die entsprechend verzerrte äußeren Bereiche sehen. Atemberaubend und wesentlich zum räumlichen Begreifen.

 

 

Musik und Klang

Die orchestrale Musik von Komponist Simon Franglen ist opulent und passt gut, aber sie bleibt auch nicht sonderlich im Ohr hängen. Genaugenommen wurde der Film mal wieder mit Orchestermusik überladen.

 

Dagegen sind die Geräusche herrlich satt und vermitteln die Kinetik der Schlachten eindringlich. Naturgemäß gibt es jede Menge Wasser-Klänge. Wer bei dem Gegluckse und Geblubbere auf die Toilette muss - willkommen im Team.

Kritikpunkte

Die Hauptkritik und vielleicht auch der einzige Makel ist die unschlüssige Handlung. Mir genügt das Motiv der Rache für eine dreistündige Schlachtorgie überhaupt nicht aus. Warum sollten die anderen Recons-Soldaten bei so einem Kommando mitmachen und das auch noch so begeistert?

 

Regisseur Cameron wollte den Film unvorhersehbar gestalten, doch er ist in der Tat sehr vorhesehbar geworden. Das finde ich schlussendlich aber weniger schlimm.

Was ist gelungen?

Unzählige schöne Szenen in Wäldern und Meer

Bahnbrechende 3D-Visualisierung

Design der Wesen und Gefährte eigenständig

 

 

Fazit

Lange drei Stunden vergehen ruckzuck bei diesem immersiven Action-Reißer

 

Mein Tipp ist, mach dir über die Hintergründe der Handlung weniger Gedanken. Schlüssig bleiben nur die kleinen sozialen Geschichten der Na'vi, die rührend sind, aber für meinen Geschmack zu menschlich.

 

Schon kurios, dass man schlichtweg drei Stunden Außerirdischen die Daumen drückt, dass alles mit der Vertreibung böser Menschen aus dem Habitat klappt. Dabei hätte man sie durchaus komplett Na'vi-Sprache reden lassen können und nicht nur gelegentlich.

 

Was dem Film abgeht ist das Science-Fiction-Element des ersten Teils, das sehr reizvoll war. Reise und Umsiedlung fallen nun natürlich weg und alles dreht sich nur um Abenteuer auf Pandora.

 

 

Deutsche Synchronspur

Mit der deutschen Synchronisation kann man zufrieden sein. Mein Lieblings-Sprecher Torsten Michaelis (u.a. Wesley Snipes, Benicio del Toro) ist für Häuptling Tonowari mit dabei und die anderen gewohnten Besetzungen stimmen wie erwartet.

 

Hier die Liste der Schauspieler getrennt in diejenigen, die tatsächlich so erscheinen und die im Anzug. Für die „Motion Performance“ mussten diese teils mit den Dingern ins Wasserbecken in den Studios.

 

Infos zu Avatar 2 - The Way of the water